Der Ankertext (auch „Linktext“, „Anchor Text“ oder „Verweistext“ genannt) hat eine zentrale Bedeutung beim Linkbuilding. In diesem Beitrag klären wir deshalb die genaue Definition des Begriffes und geben Dir unsere Best Practices für die Auswahl der richtigen Ankertexte mit auf den Weg.
Was ist ein Ankertext?
Der Ankertext ist der sichtbar klickbare Text einer Verlinkung. Meist wird er farblich hervorgehoben oder unterstrichen, um ihn vom Rest des Textes deutlich abzuheben. Der hinter dem Ankertext liegende Link kann entweder auf die gleiche Webseite (interner Link) oder auf andere Webseiten (externer Link) verweisen.
Wählt man nun also auf den markierten Teil des Textes, gelangt man mit einem Klick zur entsprechend verlinkten Zieladresse. Besonders im Zusammenhang mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) kommt dem Ankertext deshalb eine wichtige Bedeutung zu.
Die verschiedenen Typen der Ankertexte
Insgesamt können Ankertexte in fünf Kategorien eingeteilt werden: die sogenannten Ankertext-Arten. Jede Art hat meist eine bestimmte Funktion, in jedem Fall aber einen konkreten Effekt.
Brandlinks
Hier wird der konkrete Name oder Markenname des Ziellinks als Ankertext verwendet.
Beispiel: Die Linkagentur verfügt über viel Know-how und Erfahrung im Bereich SEO.
Domainname als Linktext
Der Ankertext gestaltet sich hier in Form des direkten Namens der Domain, auf die verweist wird.
Beispiel: Auf die-linkagentur.de können Sie noch mehr über uns und unsere Arbeit erfahren.
Keywordanker
Die nächste Variante ist der sogenannte Keywordanker. Hier wird ein passendes Keyword als Anker benutzt.
Beispiel: Wenn Du Backlinks kaufen möchtest kannst Du eine Linkbuilding Agentur beauftragen.
Nicht sprechende Bezeichnung
Hier werden keine Namen oder Bedeutungen verlinkt, sondern “wegweisende Funktionen”. In diesem Zusammenhang häufig verwendete Worte sind “hier”, “weiterlesen”, “hier klicken”.
Beispiel: Hier finden Sie unsere Homepage.
Warum ist der Ankertext wichtig im SEO?
Der Ankertext hat im Zusammenhang mit Suchmaschinenoptimierung bzw. Linkbuilding eine zentrale Bedeutung. Bei der Umsetzung wirkungsvoller Linkbuilding-Maßnahmen ist die Wahl der richtigen Ankertexte erfolgsentscheidend.
Ein wichtiger Grund für die Bedeutung von Ankertexten ist, dass Google die Ankertexte Deiner Backlinks analysiert und dabei unter anderem auf Unregelmäßigkeiten achtet, die auf unnatürliche Linkbuilding-Maßnahmen wie z.B. gekaufte Backlinks hinweisen. Falsch gesetzte Ankertexte können in einem Worst-Case-Szenario also eine Abstrafung Deiner Website und damit verbundene Ranking-Verluste zur Folge haben.
Die Wahl passender Ankertexte ist also zunächst entscheidend dafür, dass Deine Linkbuilding-Maßnahmen überhaupt Erfolge zeigen können. Gleichzeitig geht es dabei aber auch um Risikomanagement bzw. um das Vermeiden von Abstrafungen Deiner Website.
Welche Ankertexte soll ich beim Linkbuilding verwenden?
Nachdem wir nun den Begriff „Ankertext“ definiert und dessen Bedeutung im Zusammenhang mit SEO diskutiert haben, kommen wir nun zu der wohl spannendsten Frage: Welche Ankertexte sollte man beim Linkbuilding am besten verwenden, um die gewünschten Ranking-Erfolge zu erzielen und gleichzeitig das Risiko zu minimieren.
Bei der Beantwortung der Frage geht es in erster Linie darum ein natürliches Linkprofil zu erhalten, dass von Google positiv bewertet wird. Dementsprechend liegt es auf der Hand, dass wir jegliche Verhaltensweisen, die auf eine bewusste Optimierung und Manipulation der Rankings hindeuten, vermeiden sollten.
In erster Linie bedeutet das, darauf zu achten, dass einzelne Typen von Ankertexten nicht übermäßig häufig verwendet werden. Die meisten Ankertexte in Deinem Linkprofil sollten nicht mehrfach vorkommen bzw. bei großen Linkprofilen nicht mehr als 2-3 % aller Linktexte darstellen. Klarer wird dies allerdings bei den nachfolgenden Beispielen.
Keyword-Anker mit Bedacht einsetzen
Eine klassische Art von Ankertext ist der sogenannte „Keyword-Anker“, bzw. „harte Ankertext“. Die Verlinkung mit dem Keyword ist, insbesondere bei Long-Tail oder Money-Keywords (z.B. Hose kaufen), meist unnatürlich. Das liegt u.a. daran, dass sich solche Keywords in der Regel gar nicht ohne grammatikalische Fehler in einen Text integrieren lassen. Das mag bei dem Keyword „Hose kaufen“ noch möglich sein. Wenn wir dann jedoch das Beispiel „Hose kaufen günstig“ anschauen wird schnell klar, dass man diese Keywordkombination kaum sinnvoll in einen fehlerfreien Text einbauen kann.
Jetzt könnte man aus diesen Überlegungen schließen, dass Keyword-Anker grundsätzlich zu meiden sind. Tatsächlich gilt diese Regel allerdings nur unter gewissen Einschränkungen. Es gibt nämlich verschiedenste Themenbereiche bzw. Branchen, in denen solche Verlinkungen durchaus sehr häufig eingesetzt werden. Ein klassisches Beispiel ist hier die Casino-Branche.
Dort wird traditionellerweise sehr aggressiv und dennoch erfolgreich Linkbuilding betrieben. Dabei werden größtenteils Keyword-Anker eingesetzt. Tatsächlich kann es in diesem Bereich sogar schnell schwer werden, ohne den Einsatz von Keyword-Ankern Erfolge zu erzielen. Daraus können wir lernen, dass es für den Einsatz von Ankertexten keine standardisierten Regeln gibt.
In den Anfängen der Suchmaschinenoptimierung wurden Keyword-Anker noch häufiger verwendet und empfohlen, dass mindestens 10 % der verwendeten Ankertexte Keyword-Anker sein sollten.
Unserer Erfahrung nach sind solche Standardvorgaben allerdings meist nicht zielführend. Stattdessen sollte bei der Wahl der Ankertexte immer der Wettbewerb zur Orientierung in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Wichtig ist dabei natürlich nur die erfolgreichen Wettbewerber auf den vorderen Positionen zu berücksichtigen, die beim Linkbuilding und SEO offensichtlich ganz gut abschneiden.
Abschließend muss noch einmal betont werden, dass ein geringer Anteil an Keyword-Ankern Deinem Ranking auf keinen Fall schaden wird. Tatsächlich aber kann diese Art von Anker – mit Bedacht eingesetzt – häufig sogar eine sehr positive Wirkung auf Dein Linkprofil haben.
Unser Profitipp zum Abschluss: Wir empfehlen beim Einsatz von Linktexten in denen ein Keyword vorkommt zusätzlich noch ein paar Wörter vor und/oder nach dem Keyword mit zu verlinken. Diese Ankertexte sind dann immer individuell und wiederholen sich nicht. Dennoch wird das Keyword im Ankertext genannt.
Brandlinks können häufiger verwendet werden
Die einzige Ausnahme zur oben genannten Regel, dass einzelne Linktexte nicht ständig verwendet werden sollten, stellen die Brandlinks dar. Denn logischerweise ist es ganz normal, dass Links zu Deiner Website ziemlich häufig die Brand als Ankertext aufweisen.
Normalerweise werden Brandlinks deshalb auch am häufigsten verwendet. Durchaus können 10-20 % der Linktexte also Brandanker sein.
URL und Domain als Ankertext
Ebenfalls wichtig sind Links mit URL oder Domain als Ankertext. Insbesondere für die Domain gilt, dass auch hier eine hohe Häufigkeit prinzipiell kein Problem darstellt, sondern im Gegenteil ein positives Signal sendet.
Anders ist dies jedoch bei der URL. Hier zeigt die Erfahrung, dass ein hoher Anteil an Verlinkungen mit der URL durchaus eine negative Wirkung auf das Ranking haben kann, solange es sich dabei immer um die gleiche URL handelt. Es sollte dementsprechend darauf geachtet werden, dass URL-Anker nicht zu häufig vorkommen.
Generische Ankertexte sollten nicht zu häufig verwendet werden
Die nicht-sprechenden Bezeichnungen oder generischen Ankertexte scheinen auf den ersten Blick durchaus natürlich zu sein. So ist es zum Beispiel nachvollziehbar, dass eine URL häufiger mit „hier“ oder „auf dieser Website“ verlinkt wird.
Prinzipiell stellen diese Links auch gar kein Problem dar. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sie nicht übermäßig häufig im Linkprofil erscheinen. In der Verwendung angenehmer und auch populärer sind die beiden Alternativen Brandlinks bzw. Domainname. Hier sieht der Nutzer direkt auf welche Website er geleitet wird. Deshalb sind solche Linktexte auch bei Optimierungsprozessen zu bevorzugen und dürfen wie oben bereits besprochen einen tendenziell höheren Anteil der Ankertexte darstellen.
Ankertexte und Linkart
Die bisher erklärten Regeln haben wir ohne Berücksichtigung der Linkart aufgestellt. Bei der operativen Ausführung von Linkbuilding-Maßnahmen sollte dieser Faktor jedoch unbedingt berücksichtigt werden.
So wird es zum Beispiel bei Content-Links häufig unnatürlich wirken, wenn die URL als Ankertext verwendet wird. In einem klassischen Fließtext sollte also nicht mit der URL, sondern mit einer passenden Wortkombination verlinkt werden. Eine Ausnahme sind an dieser Stelle möglicherweise Quellenangaben am Ende des Textes. Denn hier gilt genau das Gegenteil: Ein Keyword-Anker passt sehr schlecht zu dieser Position.
Bei Forenlinks hingegen wird in der Regel fast immer mit der URL verlinkt. Dementsprechend empfiehlt es sich diesen Aspekt auch beim Linkbuilding zu berücksichtigen. Keyword-Anker werden in Forenbeiträgen eigentlich niemals verwendet. Entsprechend sind sie hier, auch aus anderen Gründen, zu meiden.
Die erklärten Regeln zur Auswahl von Linktexten sollten also nur unter Berücksichtigung der Linkart und sonstiger Kontextfaktoren angewendet werden.
Ankertexte: Gesamtbild und Beispiele
Die bisherigen Learnings zusammenfassend und ins Gesamtbild einordnen, kann also Folgendes festgehalten werden:
Es gibt grundsätzlich keine idealtypische Verteilung der Ankertexte, die bei jedem Projekt angewendet werden kann. Einige wenige pauschale Regeln haben wir in den vorherigen Abschnitten allerdings besprechen können. Grundsätzlich sind diese Regeln immer vor dem Hintergrund der jeweiligen Wettbewerbssituation auszulegen, die durchaus Ausnahmeregelungen rechtfertigen können. Gleichermaßen sind Linkart und Kontextfaktoren also immer zu berücksichtigen.
Im Gesamtbild ergibt sich so ein Linkprofil mit Brand- und Domain-Ankern als häufigste Varianten des Ankertexts. Alle übrigen Ankertexte variieren stark und sollten jeweils nur einen geringen Anteil der Gesamtverteilung von Ankertexten erreichen.
Zu beachten gilt dabei aber, dass dies bei ganz neuen Webseiten mit nur wenigen Backlinks auch anders sein kann. Sobald die Anzahl der Backlinks und verweisenden Domains jedoch steigt und sich damit auch die statistische Bedeutung der Verteilung von Ankertexten verändert, sollte sich der Einsatz der jeweiligen Anker-Arten allerdings mehr und mehr an die besprochenen Grundregelungen anpassen.
Schauen wir uns dazu ein Beispiel an. Die Domain casino.netbet.de rankt für das hochkompetitive Keyword „Online Casino“ auf Platz eins. Die Verteilung der Ankertexte sieht wie folgt aus:
Die Ausnahme fällt hier also direkt ins Auge. Die häufigsten Ankertexte sind der Domain-Anker, ein Keyword-Anker („Casino online“) und der Brandanker. Das Beispiel demonstriert deutlich, dass die Regeln nicht pauschal angewendet werden können, sondern immer in Bezug auf die vorhandene Wettbewerbssituation angepasst werden müssen.
Wichtig ist hier zu beachten, dass die besprochenen Regeln auf Domainebene durchaus gelten. Abweichungen auf URL-Ebene sind allerdings denkbar. Falls eine URL beispielsweise nur einen einzigen Link mit einem Keyword-Anker aufweist, sollte dies in der Regel kein Problem darstellen, auch wenn der Anteil der Ankertexte auf URL-Ebene dann bei 100 % liegt.
Die Betrachtung des Anteils macht dann aber natürlich wenig Sinn und wird auch von Google vermutlich nicht berücksichtigt werden, wenn das Gesamtbild auf Domainebene stimmt.